Urlaub in Mantua am Gardasee
Die lombardische Provinz Mantua liegt nur wenige Kilometer von den Ufern des Gardasees entfernt. Sie ist ein lebendiges Zentrum, das für Kunst- und Kulturliebhaber genauso viel bereithält wie für Outdoor-Fans oder Feinschmecker.
In der Provinz Mantua, in welcher auch die gleichnamige Stadt liegt, treffen architektonische Kunstwerke, Monumente, kulturelle und künstlerische Veranstaltungen, eine wunderbare Naturlandschaft und eine Vielzahl an interessanten kulinarischen Events aufeinander und machen das Gebiet zu einer spannenden Urlaubsdestination.
Die Kirchen, Paläste und historischen Bauwerke von Mantua erzählen von einer ereignisreichen Geschichte mit Protagonisten wie die Herrscherfamilien Bonacolsi und Gonzaga oder Mathilde von Canossa (auch von Tuszien genannt). Die Stadt wird zu Recht als eines der wichtigsten Zentren der europäischen Renaissance bezeichnet und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Mantua, oder auf italienisch auch Mantova, wird an drei Seiten von Wasser aus dem Fluss Mincio umgeben. Um die Stadt zu verteidigen hat ein Ingenieur bereits im 12. Jahrhundert ein komplexes System entwickelt um die Stadt mit Kanälen und Dämmen von allen vier Seiten mit Wasser zu umschließen. Dies geschah in Form von vier Seen welche Superiore (der Obere), di Mezzo (der Mittlere), Inferiore (der Untere) und Paiolo (Kessel) genannt werden.
Im Laufe der Jahre wurde der See Paiolo in Folge von Überschwemmungen trockengelegt, sodass die Stadt heute nur noch von drei Seen umrahmt ist.
Zwischen Kunst und Geschichte
Mantua ist ein beliebtes Ausflugs- oder Urlaubsziel für alle, die sich für Geschichte oder Kunst interessieren. Die Renaissance hat hier deutlich sichtbare Spuren hinterlassen und wer eine der zahlreichen Kirchen oder historischen Gebäude besichtigt wird sich in die Zeit der Herrschaft der Gonzagas zurückversetzt fühlen.
An der Piazza Sordello befindet sich ein weiteres Highlight von Mantua: das Haus von Rigoletto. Er war einst der Hofnarr der Familie Gonzaga und ist vor allem durch die gleichnamige Oper von Giuseppe Verdi bekannt. Das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert kann besichtigt werden. Im kleinen Innenhof befindet sich eine Skulptur des Künstlers Aldo Falchi, welche Rigoletto darstellt.
Sehenswürdigkeiten in Mantua
Kathedrale San Pietro
Der Dom von Mantua ist dem Heiligen Petrus geweiht und wurde im romanischen Stil zwischen 1395 und 1401 erbaut, weist aber auch gotische Elemente auf. Zuvor befand sich an dieser Stelle ein urchristlicher Tempel, welcher aber bei einem Brand zerstört wurde. Im Jahr 1545 wurde der Dom durch Giulio Romano umgebaut. Die heutige Fassade aus Marmor aus Carrara geht auf das Jahr 1761 zurück. Im Inneren dominiert eine Kassettendecke die Optik der drei Kirchenschiffe. Im Hauptschiff gibt es einige Heiligenstatuen aus dem 16. Jahrhundert zu besichtigen. Über dem Hauptaltar werden die sterblichen Überreste des Heiligen Anselm von Baggio, Patron der Stadt Mantua, aufbewahrt.
San Lorenzo
Die Rundkirche San Lorenzo wurde im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft der Familie Canossa erbaut und ist somit die älteste Kirche der Stadt. Das Bauwerk mit dem runden Grundriss befindet sich auf der Piazza delle Erbe und ist mit Fresken der byzantinischen Schule geschmückt, welche auf das 12. und 13. Jahrhundert zurückgehen. Nachdem die Rundkirche San Lorenzo eine Zeit lang entweiht war, wurde sie im Jahr 1911 restauriert und ab 1926 schließlich wieder für religiöse Zwecke genutzt.
Palazzo Ducale
Der Palazzo Ducale in Mantua ist ein architektonischer Komplex der aus verschiedenen, durch Galerien, Gänge, Innenhöfe und weitläufige Gärten miteinander verbundenen Gebäuden besteht. Der Palast gehörte einst der Familie Gonzaga und ist heute, nach jenem im Vatikan, der zweitgrößte in ganz Europa.
Palazzo Te
Der Palazzo Te wurde im Jahr 1525 vom Maler und Baumeister Giulio Romano im Auftrag des Markgrafen Federico II. Gonzaga erbaut. Es wird erzählt, dass der Palast, welcher sich früher auf einer Insel voller Bäume in einem heute trockengelegten See befand, der Wohnsitz der Geliebten des Markgrafen, Isabella Boschetti, war. Das Innere des Palastes ist über und über mit gut erhaltenen Fresken geschmückt. So auch die berühmte Sala dei Giganti, die Sala di Psiche und die Sala dei Cavalli, ein Saal der zu Ehren der Pferde der Gonzaga bemalt wurde.