Urlaub in Arco am Gardasee
Weithin sichtbar ragt der markante Burgfelsen über das malerische Städtchen im Norden des Gardasees, das unter Kletterern und Bergsteigern längst kein Geheimtipp mehr, sondern stets ein gut besuchter Treffpunkt ist.
Kein Wunder, schließlich liegt Arco direkt am nahezu senkrecht aufsteigenden Kletterfelsen der bekannten Colodri-Wand. Jahr für Jahr wird hier außerdem der Rock Master – eines der weltweit wichtigsten Climbing-Events – ausgetragen, bei dem die internationale Kletterelite ihr Können unter Beweis stellt.
Vom Herzogssitz zum Klettertreff
Doch keine Sorge, auch für nicht kletternde Gäste hat die Ortschaft im Tal des Flusses Sarca einiges zu bieten. Das Gebiet am Rande der fruchtbaren Ebene Busa ist schon sehr lange besiedelt, den großen Aufschwung erlebte Arco allerdings erst im 19. Jahrhundert. Angetan vom milden Klima verlegte damals der österreichische Erzherzog Albrecht von Habsburg seinen Wintersitz hierher und ließ einen Palast erbauen. Weitere Adelige und reiche Kaufleute folgten und das Dörfchen von einst verwandelte sich schnell in einen schmucken Kurort mit ansehnlichen Villen und Bürgerhäusern.
Kurgäste und erholungssuchende Urlauber reisen nach wie vor an, das Gros der Besucher hat jedoch Kletterschuhe und Seile im Gepäck. Neben Sportkletterei und alpinen Routen wartet die Umgebung von Arco zum einen mit einer Vielzahl an Klettersteigen auf, die es in sich haben, zum anderen gibt es einige interessante Rad- und Mountainbike-Touren.
Sehenswürdigkeiten in Arco
Altstadt
Im historischen Kern von Arco befinden sich der Domplatz sowie zahlreiche altehrwürdige Paläste und schmucke Stadthäuser, darunter das ehemalige Rathaus oder der mit Fresken geschmückte Palazzo Marchetti. Erkunden lässt sich die Altstadt bequem zu Fuß, wobei man gut in den hübschen Geschäften und Bars einkehren kann.
Castello di Arco
Das gut 1.000 Jahre alte Schloss, dessen Ursprünge auf die Goten zurückgehen sollen, thront weithin sichtbar auf einem Felsen über der Stadt. Während es im Mittelalter noch hart umkämpft war, nahm das Interesse am Castello di Arco wegen seiner etwas beschwerlich zu erreichenden Lage dann zusehends ab. Teile des Schlosses fielen einem Brand zum Opfer, bevor es schließlich gesprengt und erobert wurde. Die Überreste verwitterten mehr und mehr, bis die Ruine in den Besitz der Gemeinde Arco überging. Diese hat nun einige Bereiche wiederhergestellt, darunter den sehenswerten Saal der Spiele.
Arboretum
Für die Mitglieder des österreichischen Kaiserhofs, die im 19. Jahrhundert in Arco ihren Feriensitz einrichteten, war es fast eine Art Wettbewerb, wer die schönsten und seltensten Pflanzen in seinem Garten hatte. Das angenehme Klima der nördlichen Gardasee-Region tut das ihrige dazu und lässt hier allerlei Grün gedeiht. Ein besonders schönes Beispiel eines Arboretums befindet sich im Nordwesten von Arco. Mammutbäume, Zypressen, Zedern, Steineichen und Palmen können auf botanischen Lehrpfaden erkundet werden.
Collegiata Santa Maria Assunta
Die monumentale Pfarrkirche liegt am Hauptplatz von Arco, auf welchem reges Leben herrscht. Sie gehört zu den bekanntesten Bauten der Spätrenaissance im Trentino und zeichnet sich durch eine strenge Fassade, eine hölzerne Kassettentür und einen äußerst prunkvoll gestalteten Innenraum aus.
Daneben gibt es in Arco weitere sehenswerte Sakralbauten, zum Beispiel die evangelische Trinitatis-Kirche in auffallendem, neugotischem Stil und mit einem grün-gelb gekachelten Dach, die kleine mittelalterliche Kirche San’Apollinare, die Kreuzkuppelkirche San Rocco oder die Chiesa San Martino, die sich auf einem schönen Hügel im gleichnamigen Ortsteil befindet
Palast des Erzherzogs
Der Wintersitz des österreichischen Erzherzogs aus der Zeit der k.u.k.-Monarchie steht in der Via Fossa Grande. Leider ist er mittlerweile ziemlich verfallen und kann nicht besichtigt werden, da er sich in Privatbesitz befindet. Einlass gewährt man allerdings in die dazugehörige Parkanlage mit botanischem Garten.